A. Welchen Stellenwert hat das Thema „Frauen in Führung“ auf der Vorstandsebene Ihres Hauses?

Der Durchschnitt der Antworten lag bei 2,5 (Skala 1 – 4, wobei 1 = unwichtig, 4 = sehr hoch) und somit zwischen der Aussage „hoch“ und „weniger wichtig“. Über 50 % der Frauen gaben an, dass das Thema „Frauen in Führung“ für den Vorstand des Unternehmens einen hohen oder sehr hohen Stellenwert hat.

„Für Führungsebenen unterhalb des Vorstands hoch, aber weniger wichtig in Bezug auf Vorstand.“

B. Welcher Aussage im Hinblick auf die Thematik Frauenquote würden Sie zustimmen?

Das Ergebnis zeigt, dass der überwiegende Teil der befragten Frauen eine Selbstverpflichtung der Unternehmen einer starren oder gar keiner Frauenquote in Führungspositionen vorzieht. Die meisten Frauen begrüßen demnach eine Frauenquote, um die Anzahl weiblicher Führungskräfte zu erhöhen, wollen diese jedoch individuell und flexibel an das jeweilige Unternehmen anpassbar gestalten.

C. Haben Sie im Laufe Ihrer Karriere eine „gläserne Decke“ erlebt?

Der überwiegende Anteil der befragten Frauen, die angaben eine „gläserne Decke“ in ihrer Karriere erlebt zu haben, nahmen diese durch schlechtere Chancen bei der Berufung in den Vorstand oder die ersten Führungsebenen gegenüber männlichen Kollegen wahr.

Generell würden Männer schneller aufsteigen und Karriere machen. Vor allem der Vertrieb wurde häufig als ein männerdominierter Bereich bezeichnet, in dem Führungspositionen kaum durch Frauen besetzt werden.

 

„Beförderung in 1. Führungsposition in der Unternehmensberatung. Es bestand die Annahme, dass Männer Projekte besser vertreiben.“

„Es herrscht im Vertrieb eine starke Männerdominanz, Führungskräfte werden i.d.R. männlich besetzt.“

„In meinen ersten Berufsjahren sah ich die Männer wesentlich schneller beruflich fortkommen.“

„Möglichkeiten der Weiterentwicklung gesucht, die nicht ‚offensichtlich’ waren und nicht gewartet, gefragt zu werden.“

D. Welche Kriterien waren entscheidend für Ihre berufliche Karriere? (Mehrfachnennung möglich)

Neben den vorgegebenen Antwortmöglichkeiten nannten einige der befragten Frauen, dass ihre sehr guten bis hervorragenden Leistungen entscheidend für ihre berufliche Karriere waren. Andere gaben an, den Aufstieg durch einen Stellenwechsel oder Weiterbildungen geschafft zu haben.

E. Haben Sie Kinder?

Die durchschnittliche Kinderzahl der Frauen, die angaben, Mutter zu sein, liegt bei etwa 1,5 Kindern. Im Schnitt pausierten diese Frauen 7 Monate nach der Geburt ihres Kindes. Viele der Mütter gaben an, die zusätzliche Belastung durch die Unterstützung des Partners und der Großeltern geschafft zu haben oder die Führungsposition erst nachdem die Kinder in die Schule bzw. weiterführende Schule gekommen sind, übernommen zu haben.

„Karriere oder Kind“

„Ich habe nie Zweifel darüber aufkommen lassen, dass ich berufstätig sein will.“

F. Was waren für Sie die größten persönlichen Herausforderungen im Rahmen Ihres beruflichen Aufstiegs?

Am häufigsten nannten die befragten Frauen die Vereinbarkeit von Familie/Privatleben und Beruf als die größte persönliche Herausforderung ihres beruflichen Aufstiegs. Daneben sahen viele Frauen die Übernahme der ersten Führungsposition und die damit verbundene Übernahme von Verantwortung für Mitarbeiter sowie die Anerkennung ihres Führungsstils als bedeutende Herausforderung ihrer Karriere. Eine weitere hohe persönliche Hürde sahen die Frauen in dem Aufbau von Selbstvertrauen und Mut für Führungsaufgaben. Viele gaben an, dass sie erst lernen mussten, sich mehr zuzutrauen.

„Erkennen, dass ich mehr kann als ich mir zugetraut habe; lernen, es nicht allen recht machen zu müssen, auch mal ‚Nein’ sagen.“

„Vereinbarkeit Familie/Beruf aber dies auf subjektiver Ebene; Gefühl ‚Rabenmutter’ musste aktiv überwunden werden.“

„Erste Führungsverantwortung im Vertrieb als Männerdomäne!“

„Durchsetzen (‚frauenspezifisch’) in einer Männerwelt!“

„Umgang mit zu traditionellen Führungskräften, Missgunst aushalten.“

„Ellenbogenmentalität von Männern ab 2. Führungsebene.“

„Sich zu trauen, in neue Bereiche zu gehen, für die man sich nicht genug qualifiziert fühlt.

G. Welche Ausbildung haben Sie absolviert?

Die meisten der befragten Frauen absolvierten ein Hochschulstudium, ihr Anteil liegt mit 74 % deutlich über dem Anteil der Frauen, die eine Berufsausbildung abgeschlossen haben (10 %). Rechtswissenschaften und Betriebswirtschaftslehre sind die hier klar dominierenden Fachrichtungen. Der restliche Anteil (16 %) hat nach einer Berufsausbildung auch ein Studium absolviert. Die Ausbildung machten die Frauen überwiegend als Versicherungskauffrau.

H. Welchen beruflichen Netzwerken gehören Sie an?

Fast 50 % der Frauen gaben an, keinem beruflichen Netzwerk anzugehören. Der restliche Anteil ist überwiegend in XING und LinkedIn vertreten. Über 90 % der Frauen begrüßen die Idee eines Frauen-Netzwerkes in der Assekuranz und sprachen sich überwiegend für eine persönliche „Face-to-Face“ Form des Netzwerkes aus. Nur etwa 5 % würden ein Netzwerk über die „Social Media“ vorziehen. Ein Viertel der Frauen wünscht sich eine Kombination aus persönlichem und digitalem Netzwerk.

„AGV-Netzwerk für Frauen wäre toll.“

„Unbedingt Face-to-Face Netzwerke beibehalten!“