Beschäftigungsentwicklung in der Versicherungswirtschaft

Die Gesamtbeschäftigung in der Versicherungsbranche ging 2017 zurück. München weiterhin größter Versicherungsstandort.

Arbeitnehmer in den Versicherungsunternehmen

Der AGV veröffentlicht jährlich im ersten Quartal Daten zur Entwicklung der Arbeitnehmerzahl in den Versicherungsunternehmen. Demnach ist die Gesamtzahl der Angestellten in 2017 um 1,2 Prozent gesunken (2016: - 1,5 Prozent). Absolut waren im vergangenen Jahr 2.500 weniger Beschäftigte in den Unternehmen tätig. Im Innendienst ging die Zahl gering um 0,3 Prozent (- 400) zurück, im angestellten Außendienst um 5,0 Prozent (- 1.800) und bei den Azubis um 2,6 Prozent (- 300).

Die demografische Entwicklung macht auch vor der Versicherungsbranche nicht halt. Vor allem im angestellten Außendienst kämpfen die Unternehmen seit Jahren mit dem Mangel an Nachwuchskräften. Anfang 2017 waren die Unternehmen noch optimistischer und haben bei dieser Mitarbeitergruppe mit einem Rückgang unter 2 Prozent gerechnet. Jedoch zeigt die Erfahrung, dass nicht jeder Mitarbeiter für die Arbeit im Verrieb bereit ist. Das spüren die Unternehmen insbesondere bei der Suche nach Auszubildenden. Nur die wenigsten haben Interesse im Außendienst eingesetzt zu werden.

In 2016 waren bereits knapp 7 Prozent der Außendienstmitarbeiter 60 Jahre und älter. Das sind 2.400 Mitarbeiter. Diese werden auch in Zukunft nicht komplett ersetzt werden können. Dazu kommt noch der Umbruch in der Struktur der Unternehmen. Zudem verändern die Unternehmen ihre Vertriebsstrukturen, indem sie z.B. anstelle des angestellten Außendienstes auf selbständige Vermittler und Vertriebsgesellschaften setzen. Somit fehlen diese Mitarbeiter in der Statistik der Versicherungsunternehmen, denn sie wandern in das Versicherungsvermittlergewerbe.

Hier finden Sie die Übersicht zur Entwicklung der Zahl der Arbeitnehmer in den Versicherungsunternehmen.

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte

Die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (Angestellte in den Versicherungsunternehmen und dem -vermittlergewerbe) ist lt. der Bundesagentur für Arbeit (BA) in der Versicherungsbranche in 2017 bundesweit ebenfalls um 1,2 Prozent gesunken. Somit waren im Versicherungsgewerbe im Vorjahr 292.190 Angestellte tätig. Dabei gab es Verschiebungen zwischen den Standorten, die eigentlich keine waren. Demnach ist die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Stuttgart um 2.530 gestiegen und in München um 2.330 gesunken. Allerdings hat weder ein Unternehmen seinen Standort aufgegeben, noch sind die Mitarbeiter in einem anderen verschoben worden. Diese Strukturveränderung zwischen den Standorten ist schon länger zu beobachten. Der Standort des Unternehmens wird im Rahmen der Meldung zur Sozialversicherung definiert. Es kommt jedoch vor, dass das Unternehmen mit mehreren Standorten in einem Jahr nur der Hauptverwaltung zugeordnet wird und im nächsten zu den jeweiligen tatsächlichen Standorten. Aus diesem Grund sind die Zahlen der BA zu den Versicherungsstandorten in der langen Reihe nicht immer vergleichbar. Darüber hinaus gab es eine Revision der Statistik durch die BA im Jahr 2016. In diesem Jahr wurden mehrere tausend sozialversicherungspflichtig Beschäftigte nicht erfasst.

Trotz der Revision bleibt München mit 30.910 Beschäftigten der größte Versicherungsstandort gefolgt von Köln (24.810) und Hamburg (19.520). Die Zahlen dazu können hier angeschaut werden.