Work-Life-Balance und Gesundheit: Pflegesensible Personalpolitik

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    Unternehmen
    NÜRNBERGER Versicherungsgruppe
    Sitz
    Ostendstraße 100, 90334 Nürnberg
    Beschäftigte
    Gesamtzahl der Mitarbeiter: 3.757 (davon 2.697 im Innendienst, 979 im Außendienst und 81 Auszubildende)

Hintergrund für die Einführung der Maßnahme

Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels, dem steigenden Renteneintrittsalter und dass die Menschen immer älter werden, wird auch die Pflege von Angehörigen ein häufigeres Thema bei den Mitarbeitern. Diese Doppelbelastung, die oft sehr plötzlich auftritt und manchmal auch über viele Jahre andauert, kann von den Unternehmen nicht mehr unberücksichtigt bleiben. Die NÜRNBERGER hat deshalb 2014 einen Maßnahmenplan für die Pflegesituation bei Mitarbeitern erarbeitet: Die 4 Säulen der pflegesensiblen Personalpolitik. Die Maßnahmen sollen Mitarbeiter unterstützen, Pflege und Beruf vereinbaren zu können und v. a. auch ihre Leistungsfähigkeit zu erhalten. Deshalb war uns die Verknüpfung zur betrieblichen Gesundheitsvorsorge sehr wichtig.

Datum der Umsetzung/Dauer

Die 4 Säulen der pflegesensiblen Personalpolitik wurden 2014 entwickelt und haben seither auch Gültigkeit. Sie werden auch regelmäßig auf Aktualität überprüft und ggf. angepasst und ergänzt.

Beteiligte Partner

Bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie und sonstigen Sozialleistungen nehmen wir jederzeit gerne die Anregungen von Betriebsrat und Gewerkschaft auf. Außerdem nutzen wir in vielen Fällen auch die Beteiligung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Rahmen von Workshops, an der Erarbeitung neuer oder Aktualisierung bestehender Maßnahmen mitzuwirken. Dadurch, dass wir im ständigen Austausch mit den Gremien sind und den partnerschaftlichen Dialog pflegen, brauchen viele Maßnahmen auch nicht in Betriebsvereinbarungen festgeschrieben werden. Vielmehr nutzen wir die Flexibilität bei der zielgruppengerechten Anpassung von Maßnahmen, die nicht nur vom Arbeitgeber, sondern auch von Gewerkschafts-, Betriebsrats- oder Arbeitnehmerseite kommen können.

Gegenstand der Maßnahme

Die pflegesensible Personalpolitik der NÜRNBERGER gründet auf 4 Säulen:

Information, Kommunikation und Beratung

  • IntraNet-Auftritt zu Beruf und Pflege mit vielen hilfreichen Informationen, Anlauf- und Beratungsstellen etc.
  • Persönliche Beratung durch betriebliche Pflegelotsen
  • Informationsveranstaltungen zu Pflege, Gesundheitstage unter dem Motto „Pflege von Angehörigen und Umgang mit belastenden Situationen“
  • Kooperation mit Beratungsstellen (Pflegestützpunkt, Angehörigenberatung e. V.)

 

Flexibilisierung von Arbeitszeit und Arbeitsort

  • Umsetzung von Pflege und Familienpflegezeit
  • Flexible Arbeitszeit
  • Flexibles Gestalten der Pausen
  • Jahresarbeitszeit mit Nutzung von Gleittagen
  • Lebensarbeitszeitkonto
  • Homeoffice
  • 3 Tage Sonderurlaub für akute Erkrankung in der Familie
  • 3 Tage bezahlte Freistellung für akuten Pflegefall in der Familie
  • Teilzeitmöglichkeit
  • Urlaubsvorgriff

 

Pflegesensible Führung und Personalentwicklung

  • Sensibilisierung der Führungskräfte und fallspezifische Beratung durch Personalwesen
  • Seminare zur Förderung der Sozialkompetenz
  • Informationen zu gesetzlichen und betrieblichen Möglichkeiten bei Pflege im „Leitfaden für Führungskräfte“
  • NÜRNBERGER Wiedereinstiegsprogramm nach der Pflegezeit

 

NÜRNBERGER betriebliche Gesundheitsvorsorge

  • Gesundheitsfördernde Maßnahmen zur Vorsorge und zum Ausgleich
  • Seminar „Gesundheit und Leistungsfähigkeit erhalten“
  • Informationsangebote rund um das Thema Gesundheit im IntraNet
  • Betriebsärztliche Betreuung
  • Betriebliches Eingliederungsmanagement

 

Auswirkungen und erzielter Nutzen

Eine quantitative Aussage zum erzielten Nutzen lässt sich nicht treffen.

Wichtigste Erfolgsfaktoren/Hindernisse

Das Thema wird mehr und mehr im Haus verbreitet und die Mitarbeiter scheuen sich nicht mehr, auch die Doppelbelastung durch eine Pflegesituation zu Hause bei ihren Führungskräften oder im Bereich Human Resources anzusprechen. Die Angebote werden zunehmend genutzt. Das fördert mit Sicherheit die Motivation der betroffenen Mitarbeiter und trägt zu ihrer Entlastung und somit zum Erhalt der Leistungsfähigkeit bei.