6. AGV-Gesundheitsforum

Gesundheit - für die Branche und uns eine Herzenssache

Das 6. AGV-Gesundheitsforum brachte in diesem Jahr 120 Teilnehmer, die das Betriebliche Gesundheitsmanagement in den Unternehmen betreuen, erneut virtuell zusammen. Neben interessanten Fachvorträgen rund um das BGM fand auch ein reger Austausch statt.

Start in den Tag - mit einem gemeinsamen Müsli-Frühstück

Beginnend mit einem gemeinsamen Frühstück tauschten sich die Teilnehmer in lockerer Runde aus. Hierfür verschickte der AGV vorab ein „Welcome-Coffee-Package.

Interaktive Programmpunkte boten einen Rahmen für den virtuellen Austausch. Um das Netzwerken und Knüpfen von neuen Kontakten auch beim virtuellen Treffen zu ermöglichen, wurden in diesem Jahr zufällig zusammengewürfelte Breakout-Sessions angeboten. Hier konnten die Teilnehmer im persönlichen Gespräch ihre Erfahrungen aus der Praxis in Fünfergruppen teilen.

 

Folgende Themen standen auf der Agenda:

Typische Fehler im BGM

Nach über 10 Jahren BGM wurde die Zurich ehrlich mit sich. „Häufige Fehler sind viele Strategie- und Themenwechsel sowie eine fehlende Konzentration auf die Zielgruppe“, so Rüdiger Schmiers, Leiter Gesundheit und CarePoint. Eine klare Strategie heiße oft „Nein!“ zu sagen, denn Angebote von externen Dienstleistern überschwemmen die Unternehmen regelrecht. Jetzt hat die Zurich eine auf die nächsten fünf Jahre ausgelegte BGM-Strategie mit nur zwei Themen: „Bewegung“ und „Konzentration während der Arbeitszeit“. Zielgruppe sind vor allem Beschäftigte in der goldenen Mitte zwischen gesundheitsbewussten Mitarbeitern und solchen, die nicht von der Couch zu bekommen sind. Aktuell läuft eine Aktion mit individuellem Bewegungscoaching.

Ganzheitliche Gesundheitsförderung

Über den Weg der Munich RE in den letzten fünf Jahren von einem analogen Bewegungskonzept zu einem hybriden ganzheitlichen Gesundheits-
förderungskonzept berichteten Frank Drees, leitender Betriebsarzt, Carsten Dannenberg, Sicherheitsingenieur, und Christoph von Oldershausen, Geschäftsführer von Movement 24. 2020 rückte corona-bedingt „Go Digital“
ins Zentrum. 2021 stand „Wellbeing @ Munich RE“ mit den vier Säulen Stoffwechsel, Herzkreislauf, Bewegungsapparat und Entschleunigung auf der Agenda. Beispielsweise wird seit diesem Sommer in Zusammenarbeit mit dem Caterer „Brainfood“ in der Kantine serviert. Alle Maßnahmen wurden einem kontinuierlichen Qualitätscheck mit sehr guten Ergebnissen unterzogen.

Empirie trifft BGM-Praxis

Was hat die W&W in der Pandemie gemacht? Darüber berichteten Antje Dehnert und Daniela Ruf aus dem Konzernpersonal Grundsatz. Highlights waren die wöchentliche virtuelle bewegte Pause, ein Schritt-Wettbewerb und ein Adventskalender mit Spaßfaktor wie Weihnachtsrätsel, Maultaschen to go und einem Buchtipp von der Personalchefin.

In 2021 fragte die W&W mit einer Online-Befragung ihre Beschäftigten, was das Homeoffice eigentlich mit ihnen gemacht hat. Ergebnis: Weniger Bewegung, weniger Pausen, mehr Einsamkeit. Hier setzt das BGM der W&W an. In der Zukunft wird es virtuelle, hybride und vor Ort Maßnahmen geben. So soll es Lachyoga in hybriden Meetings geben. Schulungen vor allem zu sensiblen Themen und mit Vernetzungsgedanken sowie Gesundheitskurse sollen wieder vor Ort stattfinden

Lachyoga

In der interaktiven Pause wurde gemeinsam gelacht. Susanne Klaus von der Stuttgarter Lachschule führte durch eine 20-minütige Lachyoga-Einheit. Beeindruckend war der positive Effekt der gemeinsamen Lachübungen auf die Laune und den Körper.

Gefährdungsbeurteilung

Christoph Stein von der Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG) stellte die Software GEDOKU vor. Das Online-Tool unterstützt Unternehmen bei der digitalen Erstellung und Dokumentation von passgenauen Gefährdungsbeurteilungen. Alle bisher erschienenen Gefährdungskataloge der VBG mit entsprechenden Schutzmaßnahmen sind in GEDOKU enthalten. Eine Lücke in GEDOKU, die zukünftig geschlossen werden soll, ist das Mobile Arbeiten.

Evidenzbasiertes BGM mit echtem Management

Die Gesundheitsstrategie müsse in die DNA eines Unternehmens übergehen, so Berthold Schröder, leitender Betriebsarzt der Allianz. Das funktioniert mit einer strategischen Verankerung in den Unternehmenszielen und Kulturarbeit. Wichtige Maßnahmen der Allianz für eine gesunde Kultur:

  • Klares Commitment der Geschäftsleitung
  • Regelmäßiges Messen des Fortschrittes der Gesundheitsstrategie mit einem eigens entwickelten Gesundheits- und Kulturindex und ggf. Nachsteuern
  • Anreize für gesundes Verhalten der Beschäftigten
  • Angebote zu Gesundheit sowie Vereinbarkeit von Arbeit und Privatleben über eine Plattform im Intranet (beispielweise Sozialberatung, Online-Coaching, Meetingetikette)