Gesundheitsmanagement und allgemeine Gesundheitsangebote

Die Versicherer investieren seit Jahren in die Gesundheit ihrer Mitarbeiter. Mehr als zwei Drittel aller Unternehmen hatten 2013 ein Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM)*. 2008 waren es erst 37 Prozent der Versicherer. Unter Betrieblichem Gesundheitsmanagement versteht sich die bewusste Steuerung und Integration betrieblicher Prozesse mit dem Ziel der Erhaltung und Förderung der Gesundheit und des Wohlbefindens der Beschäftigten in ihrer Arbeitsumwelt.

Die Gesundheitsangebote der Versicherungsunternehmen für ihre Mitarbeiter sind vielfältig. Am häufigsten werden Maßnahmen für eine ergonomische Arbeitsplatzgestaltung, Sportprogramme und Vorsorgeuntersuchungen angeboten. Zu den Sportangeboten gehören u.a. Fußball, Skifahren, Rückengymnastik, Fitnesstage oder Sportabzeichen. Grundsätzlich können alle Mitarbeiter diese Leistungen nutzen. Das Angebot an Vorsorgeuntersuchungen umfasst z.B. Augenuntersuchungen, Grippeschutzimpfungen oder Darmkrebsvorsorge. Weitere BGM-Maßnahmen sind z.B. Brillenzuschüsse, Gesundheitstage, Sehtests und Kooperationen mit Fitnessstudios oder Sportvereinen.

In 85 Prozent der Betriebe finden die angebotenen Gesundheitsmaßnahmen sowohl während als auch außerhalb der Arbeitszeit statt. In 11 Prozent der Unternehmen beschränken sich die Angebote auf Zeiten außerhalb der Arbeitszeit. In den restlichen 4 Prozent sind die Angebote, wie z.B. Bewegungspausen, Bürogymnastik, so konzipiert, dass diese ausschließlich während der Arbeitszeit genutzt werden können. Knapp jedes sechste Unternehmen stellt hierfür Räumlichkeiten zur Verfügung.

Drei Viertel der Versicherungsunternehmen bieten ihren Angestellten eine betriebliche Sozial- und Suchtberatung an. Fast die Hälfte der Unternehmen nutzt dabei Programme zur Mitarbeiterberatung durch externe Dienstleister, sogenannte Employee Assistance Programs (EAP). Diese externe Beratung erfolgt in einer Vielzahl von Bereichen, so dass verschiedenste Anliegen betreut werden können. Unterstützung finden hierbei Mitarbeiter mit psychischen oder körperlichen Beschwerden oder mit privaten organisatorischen Schwierigkeiten, wie die Unterbringung der Kinder.

Im Angebot der Unternehmen gibt es darüber hinaus betriebseigene Mitarbeiter- und Sozialberatungen sowie weitere spezifische Angebote, wie z.B. Suchtberater, „Mobbing“- Hotlines, betriebsärztliche Sprechstunden und AGG-Beschwerdestellen.

Zielgruppenspezifische Angebote

Um das Gesundheitsmanagement so effektiv wie möglich zu gestalten, sind in vielen Unternehmen zielgruppenspezifische Angebote entwickelt worden. Insgesamt 76 Prozent der Versicherungsunternehmen bieten entsprechende Gesundheitsleistungen an.

Etwa 80 Prozent dieser Unternehmen sehen gezielte Maßnahmen für Mitarbeiter mit Rückenproblemen und Suchterkrankungen vor. Mehr als die Hälfte der Unternehmen bietet eine Betreuung von Beschäftigten mit psychischen Problemen an. Neben den verschiedenen gesundheitlichen Beschwerden wird das Gesundheitsangebot auch nach weiteren Kategorien differenziert. So werden z.B. in mehr als einem Drittel der Versicherungsunternehmen standortspezifische Angebote bereitgestellt. Zudem bietet knapp ein Drittel der Versicherungsunternehmen spezielle Möglichkeiten zur Förderung und Erhaltung der Gesundheit ihrer Auszubildenden an.

Mitarbeiter für BGM Maßnahmen

Gut drei Viertel der Unternehmen nutzen internes Marketing und andere Informationskanäle, um Mitarbeiter über neue Gesundheitsangebote und Maßnahmen in Kenntnis zu setzen. Betriebssport wird mit 77 Prozent am häufigsten von den befragten Unternehmen als Anreiz für Mitarbeiter genannt. Bonussysteme der Krankenkassen und interne Sportwettbewerbe versprechen über das Belohnungsprinzip zusätzlich eine höhere Beteiligung der Angestellten am Gesundheitsprogramm. Mehr als 70 Prozent der Unternehmen tragen hierbei teilweise oder komplett die Kosten der Gesundheitsleistungen.

Weiterführende Informationen rund um das Thema Gesundheitsmanagement in der Versicherungsbranche finden Sie hier.